Was suchen Sie?
©

Unser Einsatz für Pelztiere

Seit 2014 kämpfen wir mit der Kampagne "echt Pelz – echt grausam" gegen Qualpelze und konnten bekannte Modehäuser zum freiwilligen Verzicht bewegen. Doch weiterhin wird viel Qualpelz verkauft, oft ohne Deklaration. Daher will der Bundesrat nun ein Importverbot einführen. Zudem ist die Volksinitiative für ein Pelz-Importverbot durchgekommen. Wir unterstützen diese und kämpfen weiter, bis wir am Ziel sind.

Seit vielen Jahren wehren wir uns für die Pelztiere und klären die Bevölkerung über die Tierquälerei auf. Wir haben die Website pelzinfo.ch und die Facebook-Gruppe Be In Without aufgebaut und mit Artikeln, Flyern, Stickern, Plakaten und Standaktionen gegen die Problematik angekämpft. Doch der Trend zu Pelzbesatz an Mänteln, Kragen und Accessoires ist noch nicht gestoppt.

Mit all unseren Aktionen gegen Echtpelz verfolgen wir vier Ziele:

  • Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte
  • korrekte Umsetzung der Deklarationspflicht 
  • Verzicht der Modehäuser auf Echtpelz
  • Sensibilisierung der Käufer*innen
©
Mehr als 42'000 Unterschriften für ein Pelz-Importverbot wurden eingereicht.

Politischer Druck für Importverbot

Der wirksamste Hebel gegen Qualpelz wäre eine Gesetzesänderung. Daher kämpfen wir seit 2014 für ein Importverbot. In der Schweiz wären Fallenfang oder Käfighaltung verboten, doch die Einfuhr von Pelzen ist erlaubt, sofern sie nicht von geschützten Tierarten stammen. So gelangt auch massenhaft billiger Qualpelz aus China zu uns.

Eine Motion für ein Pelz-Importverbot scheiterte nach klarem Ja des Nationalrats im Sommer 2022 leider im Ständerat. Weil Kontrollen des Bundes erneut massenhaft Deklarationsmängel in den Läden offenlegten, kündigte der Bundesrat am 6. Dezember an, von März bis Juni 2024 eine Vernehmlassung zu einem Pelz-Importverbot zu eröffnen. Endlich - damit nähern wir uns dem Hauptziel unserer Pelzkampagne!

  • Volksinitiative für Pelz-Importverbot: beglaubigt!

    Nachdem die Motion von Nationalrat Matthias Aebischer für ein Importverbot tierquälerischer Pelzprodukte im Ständerat gescheitert war, lancierte eine Tierschutzallianz Ende Juni 2022 eine analoge Volksinitiative. Wir haben diese ebenfalls unterstützt. Sie kam mit über 113'400 Unterschriften zustande. Die Initiative macht zusätzlich Druck auf die Politik, schnellstmöglich ein Importverbot ein zuführen.

    Wir freuen uns sehr, dass es mit der Initiative geklappt hat - wir sind überzeugt, dass die Mehrheit der Bevölkerung diese Tierquälerei ablehnt.

    Der Bundesrat hat bereits einen Entwurf für ein solches Importverbot erarbeitet, weil die Deklaration der Pelzprodukte nicht funktioniert. In der ersten Jahreshälfte 2024 wird es eine Vernehmlassung zum bundesrätlichen Entwurf geben. Wenn er die tierschützerischen Anliegen abdeckt, kann die Initiative zurückgezogen werden.

  • Motion für Pelz-Importverbot

    Im Dezember 2019 liessen wir Nationalrat Matthias Aebischer wertvolle Informationen für eine Motion für ein Importverbot tierquälerisch erzeugter Pelzprodukte zukommen. Die Motion wurde am 13. Dezember 2021 von einer überwältigenden Mehrheit des Nationalrates angenommen. Im Juni 2022 lehnte der Ständerat die Motion jedoch mit knapper Mehrheit ab. Das war eine grosse Enttäuschung, der Ständerat hat einmal mehr am Volk vorbei politisiert.

  • Petition für Pelz-Importverbot

    Um die «Motion Aebischer» für ein Pelz-Importverbot zu unterstützen, haben wir  zusammen mit Campax und anderen Organisationen im Dezember 2019 eine gleichnamige Petition lanciert. Am 20. September 2021 konnten wir über 42'000 Unterschriften in Bern einreichen. Sie belegten klar, dass ein Importverbot im Volk grossen Anklang findet. Um den politischen Druck zu erhöhen, sammelten wir weitere Unterschriften und reichten die Petition vor der Behandlung der «Motion Aebischer» im Ständerat ein. Hier gehts zur damaligen Petition, die im September 2021 eingereicht wurde.

  • Protestaktion mit VIER PFOTEN

    In einer gemeinsamen Protestaktion mit VIER PFOTEN haben wir am 25. März 2021 ein weiteres Zeichen gegen die tierquälerischen Pelzimporte gesetzt. Auf einer Wiese unseres Tierheims wehten 1000 Flaggen, welche die 100 Millionen Pelztiere symbolisierten, die jährlich für die Pelzmode leiden und sterben. Wir riefen damit Modegeschäfte wie Fashion Stylers zum freiwilligen Pelzverzicht auf.

  • Videobotschaft Schweizer Prominente

    Am 19. Mai 2021 publizierten wir ein gemeinsam mit Campax und Animals Rights Switzerland produziertes Video mit Statements von Schweizer Prominenten, die ein Pelz-Importverbot unterstützen. Wir wollten damit via Social Media öffentlichen Druck erzeugen und die Mitglieder des Parlaments für unser Anliegen sensibilisieren.

Aufdeckung von Mängeln bei Deklarationspflicht

Seit dem 1. März 2014 muss Echtpelz in der Schweiz in einer Landessprache mit Tierart, Herkunft und Gewinnungsart deklariert werden. Diese neue Deklarationspflicht bildete die Grundlage für unsere Kampagne "echt Pelz – echt grausam". In einer umfassenden Ladenrecherche besuchten wir 53 Modegeschäfte in bedeutenden Städten der Deutschschweiz und deckten in 9 von 10 dieser Verkaufsstellen gravierende Mängel bei der Deklaration der Pelzartikel auf.

Die von uns veröffentlichten Ergebnisse der Ladenrecherche wurden unter anderem in einem Beitrag der SRF-Sendung "Kassensturz" aufgegriffen - damit war unsere Kampagne endgültig lanciert. Seit 2014 haben wir jährlich weitere Ladenrecherchen durchgeführt und renommierte Modehäuser wegen fehlender oder falscher Deklarationen öffentlich angeprangert.

Im April 2020 wurde die Pelzdeklarationsverordnung revidiert. Gut ist, dass nun jeder Artikel deutlich mit "Echtpelz" beschriftet werden muss. Auch muss bei tierquälerischer Gewinnungsart neu stehen, dass diese "in der Schweiz nicht zugelassen" ist. Dafür darf neu "Herkunft unbekannt" auf den Etiketten stehen, aus Tierschutzsicht ein No-Go! Die Verwässerung der Herkunftsbezeichnung haben wir heftig kritisiert, weil dadurch Pelze aus brutalster chinesischer Produktion verschleiert werden.

Im Herbst 2023 fanden wir in Modehäusern, Boutiquen und internationalen Kleidergeschäften nur noch wenig Echtpelz. Umso mehr in Brockenhäusern und Secondhand-Shops. Eine Recherche in 15 dieser Verkaufsstellen ergab, dass nur eine keinen Echtpelz im Angebot hatte und die anderen sämtliche 197 gefundenen Pelzartikel völlig ohne Deklaration verkauften. Wir kritisierten dies in einer Pressemitteilung...

Bis August 2020 waren so verwirrende Bezeichnungen der Gewinnungsart erlaubt.
Korrekte Deklaration von Tierart, Herkunft und Gewinnungsart – doch "Echtpelz" muss zusätzlich beschriftet werden.

Modehäuser werden pelzfrei

Durch diverse Ladenrecherchen und darauf folgende Medienmitteilungen konnten wir den Druck auf säumige Modehäuser massiv erhöhen, freiwillig auf den Verkauf von Echtpelz zu verzichten respektive dem Fur Free Retailer Program beizutreten. Unser Angebot, sie bezüglich schrittweisem Pelzausstieg zu beraten, wurde von verschiedenen namhaften Modehäusern angenommen:

  • Modekeller wird pelzfrei

    Als letztes grosses, in Zürich verwurzeltes Mode-Unternehmen wurde die Keller Fashion Group mit Modekeller, den Boutiquen Marie Claire und Marc Cain sowie einem Outlet-Shop im März 2023 pelzfrei. Es brauchte einen langen Schnauf, um das Gewisterpaar Bettina und Richard Keller zu diesem Schritt zu bewegen.

  • Kofler wird pelzfrei

    Bereits mehrmals hatten wir das Luzerner Modehaus Kofler in Medienmitteilungen aufgefordert, auf Echtpelzprodukte zu verzichten oder zumindest die Deklarationspflicht korrekt umzusetzen. Trotz des Shitstorms auf Facebook nach einer Medienmitteilung und eines Radiobeitrag im Espresso auf Radio SRF 1 beharrte Kofler weiterhin auf Echtpelz und verweigerte jedes Gespräch. Doch unsere Beharrlichkeit wurde schlussendlich belohnt und wir konnten Kofler nach vielen Gesprächen und weiterem massivem Druck durch unsere Medienmitteilungen 2020 dazu bewegen, den Verkauf von Echtpelz einzustellen.

  • PKZ wird pelzfrei

    Durch intensive Gespräche konnten wir die Geschäftsleiterin dazu bewegen, in mehreren Schritten den Verkauf tierquälerischer Pelzartikel aus Käfigbatterien zu reduzieren. Nach einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft mit neuartigen Pelzalternativen war auch der Verwaltungsrat bereit, sich zum vollständigen Pelzausstieg zu bekennen.

  • Jelmoli wird pelzfrei

    Am 18. Oktober 2018 war es so weit: Das renommierte Modehaus Jelmoli beschloss, innerhalb eines Jahres ganz aus der tierquälerischen Pelzmode auszusteigen. Wir hatten die Geschäftsleitung zwei Jahre lang bezüglich korrekter Deklarationen und schrittweisem Ausstieg aus dem Pelzgeschäft beraten.

  • Globus wird pelzfrei

    Nach diversen Gesprächen mit der Globus-Geschäftsleitung konnten wir im Herbst erstmals ein schweizweit renommiertes Modehaus zum Pelzausstieg bewegen.

Öffentlichkeitsarbeit

Solange es kein generelles Importverbot für Echtpelz gibt, können Sie als Konsument*innen am meisten bewirken, indem Sie auf Produkte mit Pelz komplett verzichten. Wird nichts gekauft, wird weniger importiert. Doch noch gibt es viele falsche Annahmen, etwa dass Pelz aus Fallen ok ist, da die Tiere schliesslich ihr Leben in Freiheit verbracht haben. Der meist qualvolle Tod - auch vieler "Nicht-Pelztiere" - wird dabei ausgeblendet. Aufklärung ist daher ein wichtiger Teil unserer Arbeit.

  • Beiträge zu Monsterfüchsen

    In Finnland werden Polarfüchse für maximale Pelzausbeute zu monströsen Grössen herangezüchtet. Diese Qualzucht wird bis zu fünfmal schwerer als die Wildform. Als wir dies erfuhren, informierten wir den Kassensturz vom Schweizer Fernsehen. Unsere Ladenrecherche deckte zudem auf, dass jeder sechste Pelzartikel von finnischen Polarfüchsen stammt. Diese erschreckenden Ergebnisse publizierten wir in einem Bericht zur Recherche und kritisierten die skandalöse Zucht von Monsterfüchsen in einer Medienmitteilung.

  • Eindrückliche Plakataktion

    Zusammen mit Petfinder und weiteren Tierschutzorganisationen lancierten wir 2017 eine mehrjährige, sehr eindrückliche Plakataktion, um die brutalen Tötungsmethoden der Pelztiere anzuprangern. Die Tiere werden mit Strom, Gas, Schlingen oder Keulen qualvoll betäubt und teilweise halbtot noch bei Bewusstsein gehäutet. 

  • Diverse Medienmitteilungen

    In Verschiedenen Medienmitteilungen haben wir die Öffentlichkeit über die grausame Pelzindustrie informiert und gleichzeitig Druck sowohl auf die fehlbaren Modehäuser als auch auf die zu laschen Behörden aufgebaut. Selbst überregionale Formate wie der Kassensturz oder die Radiosendung Espresso auf SRF1 haben unsere Recherchen aufgenommen und darüber berichtet.

  • Webseite pelzinfo.ch

    Gerade zu Anfang unserer Kampagne "echt Pelz - echt grausam" gab es viele diffuse Informationen. Auf unserer Webseite pelzinfo.ch haben wir jeweils die neusten Erkenntnisse publiziert und zu Aktionen aufgerufen. 

©
Protestaktion gegen das qualvolle Töten von 100 Millionen Pelztieren pro Jahr.

Wir verwenden Cookies auf unserer Webseite. Wenn Sie auf der Webseite bleiben, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu. Weitere Details erfahren Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Akzeptieren