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Anschaffung von Katzen

Die Katze ist das beliebteste Haustier in der Schweiz. Bevor Sie eine Katze aufnehmen, informieren Sie sich zunächst über ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten. Die Anschaffung einer Katze sollte stets gut überlegt sein, denn Sie übernehmen damit die Verantwortung für ein ganzes Katzenleben: bis zu 20 Jahre lang.

Voraussetzungen für die Katzenhaltung

Katzen gelten zwar als sehr eigenständig, dennoch können sie nicht ganz auf sich allein gestellt leben. Folgendes muss vorhanden sein, damit Ihre Katze und Sie sich zusammen wohlfühlen:

  • Erlaubnis des Vermieters / der Vermieterin (auch für bauliche Massnahmen wie Katzentörli, Katzentreppe und Balkonsicherung)
  • genug Zeit für Pflege und Beschäftigung
  • genug Platz für Katzenbaum, Katzenklos und Verstecke
  • Ferien- und Notfallbetreuung
  • genug Geld / Rücklagen für Notfälle
  • gesicherter Balkon bei Wohnungskatzen

Unsere Checkliste zeigt Ihnen alle wichtigen Fragen auf, die Sie sich unbedingt vor der Anschaffung einer Katze stellen und ehrlich beantworten sollten.

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Die Katzenklos sollten täglich, am besten am Morgen und am Abend, gereinigt werden.
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Ein grosser Katzenbaum, der zum Klettern, Toben und Krallenwetzen einlädt, braucht viel Platz.

Auf die richtige Rasse kommt es an

Weltweit gibt es um die 70 verschiedene Katzenrassen. Zwar unterscheiden sich die verschiedenen Rassen nicht so stark in Aussehen und Charakter wie es Hunderassen tun. Doch auch bei Katzen gibt es zwischen den einzelnen Rassen zum Teil erhebliche Unterschiede, die sich auf die Haltung auswirken können. Bei der Wahl eines Partnertieres sollten Sie deswegen die Rassen beider Katzen berücksichtigen, da nicht alle Rassen vom Charakter her gut miteinander harmonieren.

  • Europäische Hauskatze

    Die meisten Hauskatzen gehören keiner bestimmten Rasse an und werden häufig als «Europäische Hauskatze» beschrieben. Es gibt sie in allen Farben, aber auch mit unterschiedlicher Felllänge.
    Die meisten europäischen Hauskatzen haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang und jagen gern. Sie eignen sich daher kaum für eine Wohnungshaltung. Insbesondere Katzen, die auf Bauernhöfen oder wild geboren und aufgewachsen sind, brauchen Freilauf und «fordern» diesen auch ein (z.B. durch Unsauberkeit).

  • Orientalische Katzen

    Orientalische Katzenrassen wie z.B. Siam, Burma und Balinese gelten als sehr menschenbezogen und «gesprächig» - sie mauzen viel und laut. Es handelt sich um schlanke und sportliche Rassen, die sehr verspielt und neugierig sind. Sie müssen entsprechend beschäftigt werden und entweder als Freigänger gehalten werden oder zumindest Zugang zu einem gesicherten Aussenbereich haben. Orientalische Katzen gelten zudem als sehr sozial und Sie sollten sie nie allein halten.

  • Wildkatzen-Hybride

    Werden Wildkatzen mit Hauskatzen verpaart, entstehen "Wildkatzen-Hybride": Bengal / Toyger (Hauskatze x Leopardkatze) und die Savannah (Hauskatze x Serval). Solche Katzen (und auch deren Nachkommen) sind meist sehr bewegungsfreudig. Sie brauchen viel Platz zum Klettern, Springen und Rennen sowie auch Beschäftigung. Eine Haltung ohne (gesicherten) Auslauf ist deswegen auf keinen Fall zu empfehlen. Zudem gilt: Je kürzer die Einkreuzung der Wildkatze zurückliegt, desto stärker kann das Verhalten dem einer Wildkatze ähneln. Sie zeigen sich scheu und angriffslustig, sind teilweise nachtaktiv und markieren häufiger mit Krallen und Urin.

  • Ruhige Rassen für die Wohnungshaltung

    Neben sehr sportlichen Rassen wie den Orientalen und den Wildkatzen-Hybriden gibt es auch Katzen mit eher gemütlicherem Charakter. Sie eignen sich besser für eine reine Wohnungshaltung. Aber auch Katzen dieser Rassen freuen sich - je nach Charakter und Vorerfahrung - über Freigang in der Natur. Dazu gehören unter anderem die Britisch Kurz- und Langhaar, die Ragdoll und die Heilige Birma.

Wählen Sie eine Katze nicht allein aufgrund ihres Aussehens. Wenn Sie sich für eine bestimmte Katzenrasse interessieren, informieren Sie sich gut über den Charakter der Tiere und lernen Sie die Tiere vor dem Kauf kennen.

Vorsicht vor Qualzucht bei Katzen

Die Zucht auf bestimmte optische Merkmale geht immer wieder mit gesundheitlichen Problemen für die betroffenen Tiere einher. Auch bei der Hauskatze gibt es bestimmte Zuchtformen, die als Qualzucht zu beurteilen sind.

  • Katzen mit kurzen Nasen

    Bei einigen Katzenrassen wird die Nase stark verkürzt gezüchtet. Die damit einhergehende Verengung der Atemwege und das zu grosse Gaumensegel führen häufig zu Atemproblemen. Gleichzeitig sind die Tränen-Nasen-Kanäle oft verstopft, was zu den typischen Tränenschlieren im Gesicht führt, aber auch Entzündungen begünstigt. Kurznasige Katzen neigen zudem zu Rolllidern. Ein weiteres typisches Problem sind Zahnfehlstellungen, die zu Problemen beim Fressen führen und Zahnsteinbildung sowie Zahnfleischentzündungen begünstigen.

    Betroffene Rassen: Perser, Exotic Shorthair, Britisch Kurz- und Langhaar, Selkirk Rex etc.

  • Katzen mit Schlappohren

    In der Katzensprache spielen die Ohren eine wichtige Rolle. Faltohrkatzen sind jedoch in ihrer Kommunikation mit Artgenossen eingeschränkt. Verursacht werden die Schlappohren bei Katzen durch eine Fehlbildung des Knorpels in den Ohren. Diese Erbkrankheit (Osteochondrodysplasie) betrifft aber nicht nur die Ohren, sondern sie führt zu Schäden an Knorpeln und Knochen im gesamten Katzenkörper. Die Folgen sind starke Schmerzen, z.B. in den Gelenken.

    Betroffene Rassen: Scottish Fold, Highland Fold, Pudelkatze

  • Katzen ohne Schwanz

    Aufgrund einer Deformation der Wirbelsäule kommt es bei gewissen Katzenrassen zu einer Verkürzung des Schwanzes bis hin zur Schwanzlosigkeit. Dabei sind leider fast immer auch andere Teile der Wirbelsäule krankhaft verändert, was u.a. zu Schmerzen, Inkontinenz und Lähmungen führen kann. Katzen benötigen ihren Schwanz zudem zum Balancieren und für die Kommunikation mit Artgenossen. 

    Betroffene Rassen: Manx, American und Japanese Bobtail etc.

  • Katzen mit kurzen Beinen

    Eine Wachstumsstörung sorgt dafür, dass bei sogenannten «Dackelkatzen» die Röhrenknochen in den Beinen verkürzt sind. Als Folge davon sind oftmals die Vorderbeine kürzer als die Hinterbeine. Die kurzen Beine verunmöglichen die normale Fortbewegung (z.B. Springen) und führen zu schmerzhaften Fehlbelastungen. In der Konsequenz leiden Katzen mit verkürzten Beinen häufiger an Arthritis, Arthrose und Bandscheibenvorfällen.

    Betroffene Rassen: Munchkin und aus Kreuzungen mit dieser entstandene neue Züchtungen

  • Katzen mit Locken

    Lockenkatzen haben kein Deckhaar, sondern nur die gewellte Unterwolle. Ihr Fell ist entsprechend gelockt, aber auch brüchig. Die isolierenden Eigenschaften des Fells sind daher eingeschränkt. Auch die Schnurrhaare sind gekräuselt und brüchig, was diesen wichtigen Tastsinn für die Katze unbrauchbar macht.

    Betroffene Rassen: verschiedene Rex Rassen (Devon, Cornish etc.)

  • Katzen ohne Fell

    Nacktkatzen leiden unter einem gestörten Haarwachstum. Da die Haare ausfallen, geht der Flaum der Jungtiere schnell verloren und die Katzen sind im Erwachsenenalter mehr oder weniger nackt. Um der fehlenden Isolation des Fells entgegenzuwirken, ist die Körpertemperatur bei vielen Nacktkatzen erhöht. Dies führt zu einem höheren Energiebedarf. Die Schnurrhaare von Nacktkatzen sind gewellt, gedreht, brüchig oder fehlen teilweise komplett. Den betroffenen Katzen fehlt so ein wichtiges Sinnesorgan. Im Kopfbereich und an den Beinen haben Nacktkatzen zudem häufig massive Hautfalten. Ausserdem neigen sie zu Hautpilzinfektionen und putzen sich ungern, vermutlich weil die raue Zunge sich unangenehm auf ihrer nackten Haut anfühlt.

    Betroffene Rassen: verschiedene Sphynx Rassen, Peterbald etc.

  • Weisse Katzen

    Katzen mit reinweissem Fell sind häufig schwerhörig bis taub, insbesondere wenn sie blaue Augen haben. Aber auch gescheckte Katzen und solche mit grünen oder kupferfarbigen Augen können betroffen sein. Grund dafür ist eine Degeneration des Innenohrs, die mit der Aufhellung von Fell und Regenbogenhaut des Auges verknüpft ist. Katzen mit blauen Augen fehlt zudem häufig das Tapetum ludicum, das Katzen für eine gute Sicht im Dunkeln benötigen. Das weisse Fell erhöht zudem das Risiko für Hautkrebs, weil es die Haut weniger vor UV-Strahlung schützt.

    Betroffene Rassen: Perser, Türkisch Angora, Türkisch Van, Exotic Shorthair, etc.

Wenn Sie sich für eine Katzenrasse interessieren, die von Qualzucht betroffen ist, schauen Sie sich die Zucht genau an und verzichten Sie auf den Kauf, wenn die Elterntiere Qualzuchtmerkmale aufweisen.

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Verkürzte Nasen führen zu Atemproblemen und Schwierigkeiten beim Fressen.
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Diese Katze leidet gleich unter zwei Qualzucht-Merkmalen: Faltohren und verkürzte Beine.

Woher soll die Katze kommen?

Wenn Sie sich für eine Rassekatze oder eine normale Hauskatze entschieden haben, stellt sich die Frage, woher der Vierbeiner kommen soll. Dabei stehen zur Auswahl:

  • Tierheim
  • Zucht
  • Privat
  • Inland/Ausland

Informationen zu den verschiedenen Bezugsquellen sowie Vor- und Nachteilen finden Sie in unserem Infoblatt "Infos zur Anschaffung: Woher soll die Katze kommen?".

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