Haltung von Hunden
Hunde gelten als anpassungsfähig und kommen in der Regel sehr gut mit unserem Alltag zurecht. Doch treue Begleiter sind sie nur, wenn wir ihre Bedürfnisse kennen und ihnen die Möglichkeit geben, diese zu befriedigen.
Grundbedürfnisse von Hunden
Neben der ausreichenden Versorgung mit Futter und Wasser gehören zu den Grundbedürfnissen von Hunden:
- Sozialkontakt und Kommunikation mit Artgenossen
- Bewegung
- Ruhen, Schlafen
- Jagen, Spielen
- Beschützen, Verteidigen
Weitere Informationen zu den Bedürfnissen von Hunden finden Sie in unserer Broschüre «Hunde – treue Begleiter».
Grundausstattung für die Hundehaltung
- Halsband und/oder Geschirr
- Leine
- Futter- und Wassernapf
- Schlafplatz
Zusätzlich sinnvoll:
- Schleppleine
- Transportbox für das Auto
- Spielzeug
- Erziehungshilfen (z.B. Hundepfeife, Clicker)
Für die komplette Grundausstattung ist mit Kosten von mind. 800 Franken zu rechnen. Je nach Grösse des Hundes und Qualität der Dinge können auch deutlich höhere Kosten entstehen.
Ernährung von Hunden
Der Hund gehört zu den Fleischfressern. Ein gewisser Anteil pflanzlicher Zutaten ist jedoch kein Problem im Hundefutter. Im Gegenteil: Dieser spielt aufgrund des Rohfaseranteils eine wichtige Rolle bei der Darmpassage.
Detailierte Informationen zur Hundeernährung finden Sie in unserem Infoblatt «Informationen rund um die Ernährung von Hunden».
Gesundheit und Pflege von Hunden
Verfilztes Fell, Flöhe und Zwingerhusten sind unangenehm und meist vermeidbar. Damit ihr Hund gesund bleibt, gilt es einiges zu beachten. Denn vorbeugen ist besser als heilen. Informationen zu Pflegemassnahmen, Parasitenvorsorge und Schutzimpfungen finden Sie in unserem Infoblatt «Infos zur Gesundheit und Pflege von Hunden». Zusätzlich finden Sie wichtige Punkte rund um die regelmässige Gesundheitskontrolle in der Checkliste «Wie bleibt mein Haustier lange fit und gesund?». Konsultieren Sie einen Tierarzt oder eine Tierärztin, wenn sich Ihr Hund auffällig verhält, krank wirkt oder verletzt ist.
Haben Sie stets die Notfallnummer Ihrer Tierarztpraxis oder einer Tierklinik griffbereit (z.B. im Handy gespeichert), damit Ihrem Hund im Notfall schnell tiermedizinisch geholfen werden kann.
Fortpflanzung und Kastration von Hunden
Die Zucht von Hunden erfordert viel Fachwissen und Zeit, damit aus einer Verpaarung gesunde und wesensfeste Welpen entstehen. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, sollten Massnahmen getroffen werden, um eine Verpaarung von Hündin und Rüde zu verhindern. Da sich Hunde gut kontrollieren und an Leinen führen lassen, ist eine Kastration nicht zwingend erforderlich. Weitere Informationen finden Sie in unserem Infoblatt "Informationen rund um die Fortpflanzung und Kastration von Hunden" sowie im ZT-Magazin-Artikel "Soll ich oder soll ich nicht?".
Erziehung von Hunden
Hunde begleiten uns im Alltag. Dabei sollen sie aber weder andere Menschen und Tiere belästigen noch eine Gefahr für ihre Umwelt darstellen. Gleichzeitig sollen sich die Hunde auch frei von Ängsten bewegen können. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass Sie die Hunde früh an Alltagssituationen gewöhnen und sie gut erzogen werden.
Weitere Informationen zur Erziehung von Hunden finden Sie in unserem Infoblatt «Infos rund um die Erziehung von Hunden».
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Hundeschul-Pflicht im Kanton Zürich
Im Kanton Zürich wird das Kursobligatorium auf Hunde aller Rassen und Grössen ausgeweitet. Im Gegenzug soll die Anzahl Stunden reduziert werden. Neu müssen also alle Hunde Praxisstunden in einer anerkannten Hundeschule absolvieren. Neu-Hundehalter*innen müssen zusätzlich einen Theoriekurs besuchen. Die genaue Anzahl Lektionen wird in der neuen Zürcher Hundeverordnung festgelegt.
Rechtliche Grundlagen der Hundehaltung
Die Hundehaltung unterliegt diversen Gesetzen. Schweizweit gültig sind das Tierschutzgesetz sowie die Tierschutzverordnung. Verschiedene zusätzliche Hundegesetze gelten nur kantonal oder auf Gemeindeebene und können sehr unterschiedlich ausfallen. Kantonal sind z.B. die vorgeschriebene Ausbildung für Mensch-Hunde-Teams und Leinenpflicht während der Setz- und Brutzeit im Frühjahr geregelt. Zusätzlich kann jede Gemeinde Zonen mit Hundeverbot, allgemeiner Leinenpflicht aber auch Freilaufzonen festlegen.
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Vorgeschriebene Handlungen
Hundehalter*innen sind u.a. gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Hunde
- ihr natürliches Verhalten soweit möglich ausleben können und in ihrer Anpassungsfähigkeit nicht überfordert werden.
- regelmässig und ausreichend mit geeignetem Futter und mit Wasser versorgt werden.
- entsprechend behandelt und gepflegt werden, wenn sie krank oder verletzt sind.
- jeden Tag ausreichend Sozialkontakt zu Menschen und wenn möglich auch zu Artgenossen haben.
- jeden Tag spazieren geführt werden - wenn möglich, sollten sie an geeigneten Orten auch ohne Leine laufen können.
- gegenüber Artgenossen, Menschen und der Umwelt sozialisiert werden.
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Chip- & Registrierpflicht
- Hunde ab 3 Monaten chippen
- 15-stellige Chipnummer in der nationalen Datenbank für Hunde AMICUS registrieren
- Neu-Hundehalter*innen durch Wohngemeinde bei AMICUS registrieren lassen
- Besitzerwechsel oder Tod des Tieres innerhalb von zehn Tagen schriftlich an AMICUS melden
Der Chip kann mittels eines Lesegeräts von Polizei und Zoll sowie in Tierarztpraxen und Tierheimen ausgelesen werden, um den Hund zu identifizieren und wenn nötig den Besitzer oder die Besitzerin zu ermitteln. -
Meldepflicht
Bei einer Neuanschaffung oder bei einem Ortswechsel muss der Hund innert zehn Tagen bei der Wohngemeinde gemeldet und im Fall eines Wegzugs oder Todes wieder abgemeldet werden. Für jeden Hund muss jährlich eine Hundesteuer bezahlt werden. Die Betragshöhe wird durch die Gemeinde festgelegt.
Beissunfälle mit Hunden (mit Verletzung von Mensch oder Tier) sind dem kantonalen Veterinäramt zu melden.
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Verbotene Handlungen
Im Umgang mit Hunden sind unter anderem folgende Handlungen explizit verboten:
- das Coupieren (Beschneiden) von Ohren und Schwänzen ohne medizinische Indikation
- die Verwendung von Hilfsmitteln, die zu Verletzungen oder Schmerzen führen oder den Hund in Angst versetzen
- die Verwendung von Strom- und Sprühhalsbändern mit chemischen Stoffen, sowie Geräte, die sehr unangenehme akustische Signale aussenden
- die Verwendung von Zughalsbändern ohne Stopp sowie von Stachelhalsbändern
- die Anwendung übermässiger Härte, wie das Schlagen mit harten Gegenständen
- die Verwendung von Hilfsmitteln zur Verhinderung von Laut- und Schmerzäusserungen (sog. Anti-Bell-Halsbänder)
- dauerhafte Anbindehaltung von mehr als 19 Stunden pro Tag
- die Verwendung von Maulkörben, mit denen Hunde nicht ausreichend hecheln können
Informieren Sie sich vor dem Kauf eines Hundes beim Veterinäramt Ihres Wohnkantons über spezielle Ausbildungen und Haltungsvorschriften für bestimmte Hundetypen und -rassen sowie über eventuelle Rasseverbote. Die Gemeinde gibt zudem Auskunft über hundespezifische Regelungen am Wohnort.
Tierschutzprobleme in der Hundehaltung
In der Hundehaltung gibt es verschiedene tierschutzrelevante Entwicklungen. Die wichtigsten Tierschutzprobleme sind:
- unüberlegte Hundeanschaffung
- Welpenhandel
- Hunde aus dem Ausland
- Qualzucht bei Hunden
- Gewaltbasierte Trainingsmethoden
- Überforderung von Hunden
- falsche Ernährung von Hunden
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Unüberlegte Hundeanschaffung
Da ein Hund sehr schnell bestellt werden kann, kommt es immer häufiger zu unüberlegten Anschaffungen. Informieren Sie sich gründlich, bevor Sie einen Hund zu sich nach Hause holen und beantworten Sie die Fragen in unserer Checkliste «Kritische Fragen vor der Hundeanschaffung» ehrlich. So verhindern Sie, dass Sie den Hund abgeben müssen, weil Sie ihm nicht gerecht werden oder gar überfordert sind.
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Welpenhandel
Das Internet macht es möglich, Hunde mit wenigen Klicks zu bestellen und frei Haus oder zumindest bis zu einem Parkplatz in Grenznähe zu bestellen. Diese Hunde stammen häufig aus Massenzuchten in Osteuropa, sind unzureichend geimpft und häufig krank. Achten Sie beim Kauf von Hunden darauf, dass Sie nur seriöse Anbieter*innen unterstützen. Weitere Informationen finden Sie im Punkt «Woher soll der Hund kommen?».
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Hunde aus dem Ausland
Unseriöse Tierschutzorganisationen wählen die Hunde, die sie in die Schweiz vermitteln häufig nicht gut genug aus. So landen Hunde, die mit einem Leben bei Menschen überfordert sind und besser kastriert und betreut ein freies Leben in ihrem Heimatland geführt hätten, im schlimmsten Fall bei Familien in der Stadt. Abgesehen von der Organisation, die das Geld einstreicht, profitiert niemand von dieser Situation und häufig müssen die Hunde umplatziert werden, weil sie z.B. mit der neuen Situation nicht klar kommen.
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Qualzucht bei Hunden
Verschiedene Züchtungen von Hunden führen zu gesundheitlichen Problemen. So leiden Hunde mit kurzen Schnauzen oft unter Atemnot, Zwergrassen haben eine grösseres Risiko für eine lebensbedrohliche Unterzuckerung und besondere Fellfärbungen können u.a. zu Taubheit, Juckreiz und Haarausfall führen. Weitere Informationen finden Sie im Bereich «Vorsicht bei Qualzucht bei Hunden».
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Gewaltbasierte Trainingsmethoden
Aufgrund falscher Annahmen wurden Hunde früher mit viel Druck und teilweise auch gewaltsam erzogen. Diese Methoden sind zwar überholt, doch leider noch weit verbreitet. Insbesondere die Verwendung von Stromhalsbändern und ähnlichen Hilfsmitteln, die dem Hund Schmerzen zufügen oder ihn in Angst versetzen, sind in der Schweiz verboten. Hundeschulen, die mit modernen Methoden trainieren, finden Sie bei der «Initiative für gewaltfreies Hundetraining».
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Überforderung von Hunden
Dass sich Hunde in unserem schnelllebigen Alltag mit den unheimlich vielen Reizen zurecht finden, ist bereits sehr anstrengend. Wenn Hundehalter*innen es dann noch zu gut mit der Auslastung des Hundes meinen und nicht auf genügend Ruhephasen achten, sind Hunde schnell überfordert und überreizt. Es gilt, die richtige Balance zwischen Auslastung und Ausruhen zu finden.
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Falsche Ernährung von Hunden
Moderne Hunde leiden in unserer Wohlstandsgesellschaft genau wie wir Menschen häufig an Übergewicht. Dies belastet die Gelenke und erhöht das Risiko für weitere Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme. Wiegen Sie Ihren Hund regelmässig und passen Sie bei Bedarf die Futtermenge entsprechend an.
Haustier-Vorsorge
Obwohl sich die meisten Hundehalter*innen liebevoll und mit viel Wissen um ihre Hunde kümmern, bleibt die Vorsorge für Notfälle oft ungeregelt. Wer weiss vom Hund, wenn ein Unfall dazu führt, dass man ins Spital muss? Oder wer kann einspringen, wenn man (vorübergehend) keine weiten Strecken mehr laufen kann?
Haustier-Vorsorge
Sorgen Sie für den Notfall vor und ersparen Sie Ihrem Hund unnötiges Leid.