Tierschutz bei Wildtieren
Tierschutz hat zum Ziel, Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen und sie vor Leiden, Schmerzen, Ängsten, Stress oder anderweitigen Beeinträchtigungen zu schützen. Meist handelt es sich dabei um Haustiere oder Nutztiere. Bei Wildtieren spricht man hingegen eher von Artenschutz und es wird in Dimensionen von Populationen, Arten oder Ökosystemen gedacht und gearbeitet. Das macht Sinn, denn es geht mittlerweile meist darum, Tierarten vor dem Verschwinden zu bewahren.
Aber auch bei Wildtieren ist der Tierschutz relevant. Denn Wildtiere sind immer wieder Leiden ausgesetzt, die wir Menschen verursachen. In den meisten Fällen können diese vermieden werden. Beispielsweise, indem man Rehkitze vor Mähdreschern schützt, Fehlschüsse bei der Jagd auf ein Minimum reduziert, Strategien zur Vermeidung von Verkehrsunfällen mit Wildtieren entwickelt oder mögliche Fallen für Wildtiere im Garten entschärft. Da setzen wir an und darum engagieren wir uns für den Schutz der Wildtiere. Wir möchten auch Hase, Igel, Eidechse, Fledermaus und Co. vor unnötigem Leid bewahren.
Aktuelle Themen
Tagtäglich beschäftigen wir uns mit politischen Vorstössen, Statistiken und Publikationen zu Wildtieren. Hier finden Sie unsere brennendsten Themen:
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Kein erneutes Referendum gegen Jagdgesetz
Der Zürcher Tierschutz erachtet die vom Parlament verabschiedete Revision des eidgenössischen Jagd- und Schutzgesetzes (JSG) als ungenügend. Insbesondere kritisieren wir den gelockerten Schutz des Wolfes, der nun präventive Abschüsse bei drohendem Schaden oder Gefahr für den Menschen erlaubt.
Zwar müssen Herdenschutzmassnahmen umgesetzt sein, bevor der Wolf reguliert werden darf. Populationen dürfen auch lokal nicht gefährdet werden. Und die Entscheidungsgewalt bleibt beim Bund. Bei einer sinngemässen Umsetzung sollte der Wolf damit in der Schweiz weiterhin bestehen können. Aber das Gesetz preist Abschüsse als Lösung an, obwohl der Konflikt dadurch nicht geklärt wird. Dazu bräuchte es konsequenten Herdenschutz und die dazu notwendige Unterstützung vom Bund.
Warum wir das Referendum aber trotz unbefriedigender Vorlage nicht unterstützen, lesen Sie in unserer Stellungnahme.
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Initiative "Vögel und Glas"
In der Schweiz sterben gemäss BirdLife jährlich Millionen von Vögeln, weil sie mit Fenster- und Glasscheiben kollidieren, die sie nicht wahrnehmen können. Viele sterben dabei nicht direkt beim Unfall, sondern erliegen später ihren Verletzungen. Mittlerweile gibt es Scheiben, die für Vögel erkennbar sind. Auch mit anderen Massnahmen kann das Problem entschärft werden. Eingesetzt werden diese aber nur selten und wenn, dann meist erst nach dem Bau eines Gebäudes. Dabei wäre es am einfachsten, effektivsten und kostengünstigsten, den Vogelschutz bereits bei der Planung miteinzubeziehen.
Eine parlamentarische Initiative im Zürcher Kantonsrat schlägt nun ein Ergänzung des kantonalen Planungs- und Baugesetzes vor: Bei Neu- und Umbauten sollen Massnahmen ergriffen um Vögel vor Kollisonen zu schützen. Auch bei bestehenden Gebäuden können Anpassungen verlangt werden, wenn es wiederholt zu Unfällen kommt. Der Zürcher Tierschutz begrüsst die Initiative ausdrücklich und hat an der dazugehörigen Vernehmlassung teilgenommen.
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Offener Brief gegen Laubbläser
Laubbläser machen je nach Modell viel Lärm, wirbeln Feinstaub auf, verschwenden unnötig Energie und bringen viele Kleintiere um ihre dringend benötigten Verstecke und Lebensräume. Aus diesem Grund unterstützte der Zürcher Tierschutz im Jahr 2022 einen offenen Brief der Grünen Partei an die Stadt Zürich. Darin wurde ein reduzierter Einsatz der Geräte gefordert.
2023 hat der Gemeinderat nun die dazugehörige Motion gutgeheissen, zukünftig dürfen die Geräte nur noch von Oktober bis Dezember genutzt werden. Eine tolle Nachricht, nicht zuletzt für die Kleintiere! Mehr Informationen ...
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Feuerwerksinitiative: Jetzt unterschreiben!
Längst wird Feuerwerk nicht mehr nur am 1. August und an Silvester gezündet. An bis zu 30 Abenden im Jahr werden Böller und Raketen abgefeuert. Viele Menschen empfinden das als belästigend oder beängstigend. Noch stärker betroffen sind Haustiere wie Hunde, Katzen aber auch Pferde, die gestresst oder panisch auf die Knallerei reagieren.
Auch Wildtieren setzt Feuerwerk oft zu. Im Gegensatz zu einem Gewitter, spüren sie es nicht im Voraus, sondern werden davon überrascht. Insbesondere bei Vögeln gibt es zahlreiche Untersuchungen, die belegen, dass die Tiere im Schlafen gestört werden, aufschrecken, Alarmrufe von sich geben, in Panik auffliegen oder gar ihren Lebensraum verlassen. Dabei können sich die Tiere verletzen oder Räubern zum Opfer fallen. Erfolgt das Feuerwerk während der Brutzeit, kann der Fortpflanzungserfolg beeinträchtigt werden. Im Winter ist sowieso jeder unnötige Energieverlust gefährlich. Dazu gibt es dokumentierte Fälle von Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Und schliesslich gelangen zahlreiche Schadstoffe in die Natur und die Ökosysteme.
Darum unterstützt der Zürcher Tierschutz die Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk. Damit soll der Verkauf von Lärm erzeugendem Feuerwerk verboten werden. Ausnahmen für Grossanlässe sind möglich – das offizielle 1.August-Feuerwerk ist also nicht in Gefahr.
Aktuell läuft die Unterschriften-Sammlung. Unterstützen auch Sie den Vorstoss mit Ihrer Stimme. Alle Infos und Unterschriftenbögen finden Sie auf der offiziellen Seite der Feuerwerksinitiative: www.feuerwerksinitiative.ch