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Tipps

Braucht es einen Hahn in der Hühnergruppe? Wie kann ich meine Hühner beschäftigen, wenn sie wegen der Vogelgrippe nicht in den Auslauf können? Und was kann ich tun, damit meine Hühner möglichst viele Eier legen? Hier finden Sie einige Tipps und Tricks rund um die Haltung von Hühnern.

Hühnergruppe mit oder ohne Hahn

Hähne legen zwar keine Eier, erfüllen aber wichtige soziale Funktionen, die weit über das Balzen und Begatten hinausführen. Grundsätzlich fühlen sich Hennen mit einem Hahn wohler. Sollte dies wegen der Nachbarn nicht möglich sein, geht es auch ohne Hahn. Die Hühner legen auch ohne ihn Eier. Die Führung der Gruppe übernimmt dann die ranghöchste Henne. Sie legt in der Folge aber auch weniger Eier.

  • Aufgaben eines Hahns

    Hähne bewachen die Hühnerschar, warnen vor Raubfeinden und stellen sich diesen entgegen, um die Hennen zu beschützen. Sie führen die Hennen an, zeigen ihnen geeignete Futterquellen und Nester an und schlichten Streitereien.

  • Probleme mit Hähnen

    Hähne können unter Umständen zu Problemen führen, wenn sie ihre Hühnerschar allzu stark verteidigen wollen und gegenüber Menschen aggressiv werden. Oder wenn sie im dicht besiedelten Gebieten die Nachbarschaft zu früh durch ihr Krähen aus dem Schlaf reissen.

  • Wie viele Hennen pro Hahn?

    Ein Hahn kann problemlos eine Gruppe von 20 Hennen anführen. Damit die Hühner nicht zu stark vom Hahn belästigt werden, sollte Ihre Hühnerschar aus mindestens fünf Hennen bestehen. Zudem braucht es eine gute Strukturierung und Sichtschutz im Gehege, damit die Hennen sich zurückziehen und dem Gockel ausweichen können, um nicht dauernd besprungen werden.

  • Mehrere Hähne in einer Gruppe?

    Wenn mehrere Hähne in einer Gruppe leben, so fechten sie unter sich eine klare Rangordnung aus. Solange diese stabil bleibt, herrscht Ruhe. Doch es kann auch zu anhaltenden, blutigen Kämpfen kommen. Bei einer kleinen Hobbyhaltung empfehlen wir, nur einen Hahn in der Gruppe zu halten.

Beschäftigung von Hühnern

Hühner können sich sehr gut selbst beschäftigen, wenn sie Zugang zu einem Weideauslauf haben. Fehlt dieser, weil sie z.B. aufgrund der Vogelgrippe im Stall (und Wintergarten) bleiben müssen, sollten Sie etwas unternehmen, um Langeweile zu verhindern und Federpicken oder Aggressionen vorzubeugen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hühner zu beschäftigen.

  • Stroh und Heu als ganze Ballen oder in aufgehängten Netzen zum Picken
  • frisches Grün in Sträussen aufgehangen oder in Raufen
  • frische Äste mit Laub
  • an Ästen aufgespiesstes Grünfutter, Gemüse und Obst
  • grosse, flache Kiste mit Sand/Einstreu füllen und Körnerfutter und Mehlwürmer untermischen
  • dicke Äste und Baumstümpfe zum Erkunden

Hühner lassen sich mittels Futterbelohnung auch sehr gut trainieren. Sie können mit Ihren Hühnern Medical Training machen (s.u.) oder Ihnen beibringen, ein Target anzupicken oder durch einen Parcours zu laufen. So ein Training bedeutet körperliche Beschäftigung und mentale Auslastung zugleich.

Ein Mangel an Beschäftigung kann zu Federpicken und Kannibalismus führen.

Bieten Sie den Tieren im Gehege erhöhte Ebenen, weitere Sitzstangen und Sichtschutzwände, denn dann können sie sich räumlich besser ausweichen.

Medical Training mit Hühnern

Medizinische Untersuchung oder Pflegemassnahmen müssen auch mit Hühnern kein Kampf sein. Richtig geplant, langsam aufgebaut und mit der richtigen Belohnung können Hühner auch an unangenehmere Behandlungen gewöhnt werden. Mögliche Ziele beim Medical Training:

  • Freiwilliges Einsteigen in die Transportbox
  • Stehen auf der Waage
  • Stillhalten bei der Gefieder- und Körperkontrolle
  • auf den Arm nehmen und tragen

Hühner und Kinder

Tiere üben auf Kinder eine unheimliche Faszination aus. Damit die Beziehung zwischen Kind und Hühnern harmonisch ist, gilt es für Sie einiges zu beachten:

  • Regeln aufstellen (z.B. Hühnern nicht hinterherlaufen, nicht beim Fressen stören und nicht rumtragen, wenn sie sich wehren, etc.)
  • die Regeln erklären und aufzeigen, warum diese wichtig sind
  • Kleinkinder nie unbeaufsichtigt mit den Hühnern zusammenlassen
  • auch ältere Kinder im Umgang mit den Hühnern zunächst instruieren, beobachten und ggf. eingreifen
  • Kinder sollen Ausdrucksverhalten und Stresssignale von Hühnern erlernen
  • den Kindern die Hühnersprache erklären, vor allem, wie sie merken, dass ein Huhn keine Lust mehr hat
  • Rückzugsorte für die Hühner einrichten, die für Kinder tabu sind (z.B. im Stall)
  • Kratzwunden der Kinder umgehend desinfizieren und beobachten
  • bei entzündeten Wunden Arzt/Ärztin konsultieren
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Damit Hühner Eier legen, müssen sie sich wohl fühlen, gesund sein und gut ernährt werden.

Tipps für eine gute Legeleistung

  • ausreichend Fenster im Stall
  • abwechlsungsreiches Grünfutter
  • ausreichende Versorgung mit Proteinen
  • stets sauberes Wasser und Kalkgrit oder Muschelschalen
  • etwas Oregano im Futter (getrocknet, frisch, einige Tropfen Öl) stärkt das Immunsystem
  • regelmässige Gesundheitskontrolle und Behandlung bei Bedarf
  • junge Hühner (nachts) dazu gesellen (Legeleistung sinkt mit dem Alter der Hennen)
  • wenig Stress (möglichst stabile Gruppe, Schutz vor Beutegreifern durch geeignete Strukturen, keine Störungen in der Mittags- und Nachtruhe)

Brutstimmung beenden

Wenn die Henne gluckig wird und zu brüten beginnt, legt sie bald keine Eier mehr. Sie bleibt im Nest hocken und verteidigt es vielleicht sogar. Manche Hühner fressen und trinken dann kaum noch und koten auch ins Nest. Damit sie wieder aus der Brutstimmung herauskommt, müssen Sie sie einige Tage speziell behandeln, bis sie sich wieder normal verhält.

  • Setzen Sie die Henne am Abend in einen separaten Käfig oder in eine Transportbox mit nur wenig Einstreu.
  • Geben Sie der Henne am Morgen Futter und Wasser.
  • Lassen Sie die Henne bis zum Nachmittag im Käfig und lassen Sie sie erst raus, wenn alle Eier eingesammelt sind.
  • Setzen Sie die Henne am Abend wieder in den separaten Käfig.

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