Unser Einsatz für Nutztiere
Wir engagieren uns durch Öffentlichkeitsarbeit sowie auf politischer Ebene für Verbesserungen im Nutztierschutz. Wir verfassen Dossiers und Pressemitteilungen, in denen wir Missstände in der Nutztierhaltung aufzeigen. Zudem sensibilisieren wir die Bevölkerung für einen bewussten Konsum tierfreundlicher Produkte.
Dossiers über Nutztiere am Limit
In loser Folge veröffentlichen wir Dossiers mit vielen Hintergrundinformationen und spannenden Fakten, um auf die Nöte der Nutztiere aufmerksam zu machen. Denn seit Jahren gilt in der Landwirtschaft die Devise: Immer mehr, immer schneller, immer billiger. Den Preis dafür zahlen die Nutztiere, die lebenslang unter den Folgen dieser Hochleistungszucht leiden - wir vergleichen sie mit Extremsportlern, die tagtäglich am Limit laufen.
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Die Milchkuh
Die heutigen Milchkühe geben so viel Milch, dass sie innert Kürze ausgelaugt sind, krank oder nicht mehr trächtig werden. Wenn Antibiotika und Hormone nicht mehr helfen, landen sie viel zu jung im Schlachthof. In unserem Dossier beleuchten wir die Schattenseiten der Hochleistungszucht und kritisieren, dass die Kühe zu Milchmaschinen degradiert und noch oft in Anbindeställen nicht tiergerecht gehalten werden. Wir zeigen Alternativen auf und gehen auf die Mutter-Kalb-Haltung ein. Dies ist die tierfreundlichste Art der Milchproduktion, und sie funktioniert auch ohne präventive Antibiotika.
- Dossier "Die Milchkuh - eine fitgespritzte Ausdauersportlerin" (überarbeitet Mai 2021) - mit Informationen zur Ausbeutung der Milchkuh und Konsumtipps
- Stellungnahme Anbindehaltung vs. Laufställe
- Story Tyra - die Geschichte einer Schweizer Milchkuh
- Video "Mutter-Kalb-Haltung auf dem Hof ro-sa"
- Medienmitteilung zum Weltmilchtag (26.5.2021): Mutter-Kalb-Haltung
- Medienmitteilung zum Welt-Antibiotika-Tag (16.11.2020): Kuh-Dossier
- Weitere Informationen zur Mutter-Kalb-Haltung (MuKa)
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Das Masthuhn
Die heutigen Masthühner wachsen derart schnell, dass der Skelettaufbau mit dem Fleischzuwachs nicht mithalten kann. Die Folgen sind schmerzhafte Beindeformationen und Gelenksschäden, so dass die Tiere sich in der zweiten Masthälfte kaum mehr fortbewegen können. In unserem Dossier und der begleitenden Medienmitteilung kritisieren wir diese "Turbohühner" als Qualzucht und zeigen Alternativen zur industriellen Massenproduktion von Geflügelfleisch auf.
- Dossier "Das Masthuhn - ein Bodybuilder" - mit vielen Informationen zur Turbomast und wertvollen Konsumtipps zu Pouletfleisch
- Medienmitteilug "In fünf Wochen zum Fleischkoloss" (11. April 2017)
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Die Legehenne
Die Legehennen sind heutzutage so hochgezüchtet, dass sie rund 300 Eier pro Jahr legen. Danach sind sie ausgelaugt und werden in der Biogasanlage entsorgt. Weil die Brüder dieser Legehennen keine Eier legen und nur langsam Fleisch ansetzen, werden sie gleich nach dem Schlupf vergast. In unserem Dossier zeigen wir Alternativen auf und kritisieren in unseren Medienmitteilungen den enormen Tierverschleiss.
- Dossier "Die Legehenne - eine Spitzensportlerin" (überarbeitet März 2019) - mit wertvollen Konsumtipps zu Eiern, Eiprodukten und Fleisch von (Suppen-)Hühnern
- Medienmitteilung "Legehennen: Nach Ostern sind die Spitzensportlerinnen out" (7. April 2015)
- Medienmitteilung "Nutzlose Bibeli millionenfach vergast" (9. August 2019)
Politisches Engagement
Wir nehmen regelmässig an Vernehmlassungen teil, in denen es um Vorschriften zum Schutz der Nutztiere geht. In unseren Stellungnahmen unterbreiten wir konkrete Vorschläge für Verbesserungen und weisen auf Gesetzeslücken hin. Zudem unterstützen wir Volksinitiativen zum Wohl von Nutztieren, wie zum Beispiel die Hornkuh-Initiative (2018) und die Initiative gegen Massentierhaltung (2022), die leider beide vom Volk abgelehnt wurden. Aktuell befürworten wir die Stopfleber-Initiative, die den Import dieser äusserst tierquälerischen Delikatesse endgültig verbieten soll. Nur durch Zusammenarbeit mit anderen Organisationen können wir die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern und damit längerfristig sehr vielen Nutztieren helfen.
Wir engagieren uns auch durch Mitarbeit in behördlichen Kommissionen für einen konsequenten Vollzug der Tierschutzgesetzgebung, so in der kantonalen Zürcher Tierschutzkommission und der eidgenössische Stallbaukommission.
Forschung für Nutztiere
Neue Erkenntnisse aus der Nutztierforschung helfen dabei, tierfreundlichere Haltungsformen zu entwickeln und das Leiden der Nutztiere zu vermindern. Wir unterstützen seit vielen Jahren Forschungsprojekte, die das Wohlergehen von Nutztieren im Fokus haben. Zusätzlich beteiligen wir uns am Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN). Dieser wird herausragenden jungen Forscher*innen verliehen, die sich für artgemässe Tierhaltung einsetzen.
Hier einige Beispiele der von uns unterstützten Projekte:
- Dissertation von Mirjam Holinger über die Verfütterung von Raufutter an Mastschweine, um chronischen Stress zu reduzieren (2018). Die Ergebnisse flossen in ein Merkblatt ein.
- FiBL-Projekt "Behornte Milchkühe im Laufstall"
- Diverse KAGfreiland-Projekte, unter anderem "Horn auf" für Laufställe mit behornten Kühen, "Eber statt Kastraten" zur Ebermast sowie "Stopp Käfigfleisch" gegen den Import von Käfig-Kaninchenfleisch.
- Unterstützung des Projekts "Hahn & Ei", das die Produktion und Vermarktung von Eiern und Fleisch von Zweinutzungshühnern evaluiert.
- Unterstützung der Forschungsarbeit zu Kälbergesundheit und Antibiotikaeinsatz bei muttergebundener Aufzucht (MuKa-Haltung)