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Das Leiden der Pelztiere

Egal ob Nerze, Füchse, Kaninchen, Marderhunde, Waschbären oder Kojoten: Es gibt keine tierfreundliche Pelztierzucht. Nahezu 90 Prozent aller Pelztiere werden in tierquälerischen Gitterkäfigen herangezüchtet. Die restlichen Pelze stammen aus brutalem Fallenfang von Wildtieren.

Die Pelzindustrie ist mächtig und verzeichnet allein in der EU jährlich Umsätze in Milliardenhöhe. In Europa werden die meisten Pelztiere im Norden und Osten gehalten (Finnland, Norwegen, Dänemark und Polen). In China sollen die Profite der Pelzindustrie durch Handelserleichterungen weiter gesteigert werden.

  • Chinesischer Qualpelz

    Aufgrund der geringen Tier- und Umweltschutzauflagen produziert China nicht nur die meisten, sondern auch die billigsten Pelze. Die Tiere werden dort besonders brutal behandelt und oft nur niedergeknüppelt und noch bei Bewusstsein gehäutet.

  • Pelzimporte in die Schweiz

    In der Schweiz ist Fallenfang verboten. Und für die Haltung von Pelztieren gelten so strenge Vorschriften, dass die Pelzgewinnung unrentabel wäre. Beides, qualvoller Fallenfang und grausame Käfighaltung, wäre in der Schweiz gesellschaftlich undenkbar. Trotzdem gelangen massenhaft tierquälerisch erzeugte Pelzartikel legal bei uns in den Handel solange der Import erlaubt bleibt.

  • Pelz aus Käfighaltung

    Weltweit werden Pelztiere in winzigen Gitterkäfigen gehalten. In der Schweiz und in einzelnen Ländern ist dies zwar verboten, doch in der EU gibt es keine Vorschriften für die Haltung von Pelztieren, nur Empfehlungen. Die Pelztiere können sich in den eintönigen Gitterkäfigen kaum bewegen, sich nicht zurückziehen und nicht beschäftigen. Die Folgen sind schwere Verhaltensstörungen wie Stereotypien, Kannibalismus oder Selbstzerstümmelungen. Nach monatelangem Leiden in grausamer Käfighaltung werden die Pelztiere zuletzt qualvoll getötet. In Europa meist mit Gas oder Strom. In China hingegen werden sie besonders brutal behandelt und oft noch lebend gehäutet.

  • Pelz aus Fallenfang

    Zwar haben Tiere aus Fallenfang ihr ganzes Leben in freier Wildbahn verbracht, doch ihr Ende ist umso qualvoller. Am häufigsten kommen Tellereisen zum Einsatz, gefolgt von Schlingen- oder Schlagfallen. Die Tiere darben oft tagelang mit blutigen Verletzungen dahin, ohne Wasser und Nahrung. Sie leiden unter grauenhaften Schmerzen, bis sie endlich gefunden und erlöst werden – brutal erschlagen oder erschossen. Skandalös ist, dass mehr als die Hälfte der Tiere unerwünschter "Beifang" ist – sie leiden und sterben umsonst.

  • Deklarationsmängel

    Seit 2014 müssen Pelzartikel in der Schweiz gut sichtbar mit Tierart, Herkunft und Gewinnungsart beschriftet werden. Doch die Umsetzung dieser Deklarationspflicht  funktioniert nur mangelhaft. Einerseits fehlt es dem Verkaufspersonal oft an Wissen, andererseits kennen die Lieferanten aufgrund globaler Handelsketten oft weder die Herkunft noch die Gewinnungsart der Pelzwaren. Somit wird das Ziel, Transparenz zu schaffen, nicht erfüllt.

  • Zu wenig Kontrollen

    Nachdem wir die Deklarationsmängel mehrfach in den Medien kritisiert hatten, schuf der Bund 2018 eine neue 80%-Stelle, um Ladenkontrollen durchzuführen. Seither hat sich die Situation zwar gebessert, aber gewisse Geschäfte foutieren sich weiterhin ums Gesetz und deklarieren gar nichts oder nur mangelhaft. Es ist schlicht unmöglich, dass eine einzige Person alle Läden und ihre saisonalen Sortimente in der Schweiz inklusive Online-Shops kontrollieren kann. Zudem gilt die Deklarationspflicht auch beim Verkauf von Occasionspelz, also auch in Brockenhäusern und Secondhand-Shops. Diese Verkaufsstellen auch noch alle punkto Pelzdeklaration zu kontrollieren, sprengt die Möglichkeiten der Bundesbehörden bei weitem.

  • Chemikalien vom Gerben

    Ohne Behandlung mit hochgiftigen Chrom-Salzen und krebserregendem Formaldehyd würden Pelze innert Kürze stinken und verwesen. Die Giftstoffe belasten die Umwelt und die Menschen in den Fabriken massiv. In Europa sind es oft Flüchtlinge oder Schwarzarbeiter*innen, die in den wenigen verbliebenen Gerbereien ausgebeutet werden. Die meisten Pelze jedoch werden zum Gerben nach China geflogen, weil es dort keine Umweltschutzgesetze gibt. Analysen in der Schweiz und in Österreich haben gezeigt, dass die in China behandelten Pelzartikel in teils kritischen Mengen mit hochgiftigen Substanzen verunreinigt sind.

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