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Haltung von Katzen

Ein japanisches Sprichwort besagt: "Ein Hund wird sich an drei Tage Freundlichkeit drei Jahre lang erinnern, eine Katze wird drei Jahre Freundlichkeit nach drei Tagen vergessen." Um so wichtiger ist es, dass Sie sich genau über die Bedürfnisse von Katzen informieren.

Grundbedürfnisse von Katzen

Neben der ausreichenden Versorgung mit Futter und Wasser gehören zu den Grundbedürfnissen von Katzen:

  • Jagen bzw. Jagdspiele
  • Fortbewegung
  • Beobachten
  • Ruhen und Schlafen
  • Sozialkontakte
  • Körperpflege

Weitere Informationen zu den Bedürfnissen von Katzen finden Sie in unserer Broschüre «Katzen – eigenwillige Samtpfoten».

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Lauern, Hetzen, Packen: Egal ob echte Beute oder Spielmaus - Jagd(spiel) gehört zu den Grundbedürfnissen jeder Katze.
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Katzen sind sehr sozial und bilden Freundschaften untereinander, wenn sie von klein auf immer Kontakt zu Artgenossen haben.

Wohnungs- oder Freilaufhaltung

Die Befriedigung der Grundbedürfnisse von Katzen ist bei einer reinen Wohnungshaltung schwieriger als bei Freigängerkatzen. Es liegt dann viel mehr an Ihnen als Halter*in, die Wohnung katzengerecht einzurichten und für Abwechslung durch Spiel und neue Gegenstände zu sorgen. Zudem sollten Sie Wohnungskatzen nicht allein halten.
Bei einer Haltung mit Freilauf kann die Katze zwar viele ihrer Bedürfnisse selbstständig draussen stillen. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie sich zusätzlich um die Katze kümmern. Insbesondere zur Brut- und Setzzeit sollten Sie vermehrt mit Ihrer Katze spielen, damit diese ihr Jagdbedürfnis weniger an Jungvögeln auslebt. Die Schattenseite des Freigangs sind Gefahren z.B. durch den Strassenverkehr oder andere Tiere.
Die Haltung mit gesichertem Freigang in einem Gehege stellt einen Kompromiss dar: Die Katze kann draussen ihren Bedürfnissen nachkommen, ist aber nicht den Gefahren des Freilaufs ausgesetzt. 

Merkblätter zu Freigängerkatzen

Bevor eine Katze bzw. ein Kater in den Freilauf kann, sollte sie / er kastriert, gechipt und mindestens 6, besser 12 Monate alt sein.

Grundausstattung für die Katzenhaltung

  • Futter- und Wassernäpfe
  • Katzenklos (mind. 2 an verschiedenen Standorten, möglichst gross und ohne Deckel)
  • Katzenbaum mit Kratzsäulen und erhöhten Liegeflächen
  • Rückzugsort (Katzenhöhle, Katzenbett o.ä.)
  • Spielzeug
  • Transportbox

Zusätzlich sinnvoll:

  • Katzentörli
  • Balkon- und Fenstersicherung
  • ggf. Katzentreppe

Für die komplette Grundausstattung ist mit Kosten von mind. 200 Franken zu rechnen. Je nach Qualität und Design können auch deutlich höhere Kosten entstehen.

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Ein Netz am Balkon verhindert, dass die Katze herunterfällt und sich dabei verletzt.
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Von einem sicheren Versteck aus beobachten schüchterne Katzen gern ihre Umgebung.

Ernährung von Katzen

Eine artgerechte und ausgewogene Ernährung ist wichtig für die Gesundheit der Katze. Da die Katze zu den Fleischfressern gehört, ist eine vegane Ernährung nicht artgerecht und sollte daher nicht angeboten werden. Doch nicht nur die Zutatenliste ist wichtig. Ausführliche Informationen zum Thema Ernährung finden Sie in unserem Infoblatt «Infos rund um die Ernährung von Katzen» sowie im Kapitel Übergewicht bei Katzen vorbeugen.

Gesundheit und Pflege von Katzen

Damit Ihre Katze gesund bleibt, gilt es einiges zu beachten. Denn vorbeugen ist besser als heilen. Weitere Informationen zu Schutzimpfungen, Parasitenvorsorge und Pflegemassnahmen erhalten Sie in unserem Infoblatt «Infos rund um die Gesundheit und Pflege von Katzen». Zusätzlich finden Sie wichtige Punkte rund um die regelmässige Gesundheitskontrolle in der Checkliste «Wie bleibt mein Haustier lange fit und gesund?». Wenden Sie sich an eine Tierarztpraxis, wenn sich Ihre Katze auffällig verhält, krank wirkt oder verletzt ist.

Haben Sie stets die Notfallnummer Ihrer Tierarztpraxis oder einer Tierklinik griffbereit (z.B. im Handy gespeichert), damit Ihrer Katze im Notfall schnell tiermedizinisch geholfen werden kann.

Fortpflanzung und Kastration von Katzen

Katzen sind sehr fruchtbar. Innerhalb von 10 Jahren kann aus einem Katzenpaar rein rechnerisch eine Population von 80 Millionen Katzen entstehen. Um dem vorzubeugen, sollten Sie sowohl die Katzen als auch die Kater kastrieren lassen. Dies erhöht ihre Lebenserwartung und ist je nach Entwicklung des Tieres ab einem Alter von 4 bis 6 Monaten möglich.

  • Fortpflanzung von Katzen

    Katzen können bis zu 3 Würfe im Jahr grossziehen. Paarungsbereite, sog. rollige Katzen rufen lautstark und markieren vermehrt, um Kater anzulocken. Wird eine rollige Katze nicht gedeckt, ist sie bald darauf wieder paarungsbereit. 9 Wochen nach der Paarung bringt die Katze bis zu 6 Welpen zur Welt, die 8 Wochen lang gesäugt werden. Sie sollten aber noch bis mindestens zur 12. Woche bei der Mutter bleiben, um richtig auf Artgenossen sozialisiert zu werden.

  • Vorteile der Kastration für die Katze

    Die Rolligkeit bedeutet sehr viel Stress für eine Katze, viele Katzen stellen auch das Fressen ein. Wird eine rollige Katze nicht gedeckt, so kann der Abstand zwischen den Rolligkeiten immer kürzer werden, bis man von einer Dauerrolligkeit spricht. Diese erhöht das Risiko von Tumoren und einer Gebärmutterentzündung. Ist die Katze kastriert, wird sie nicht mehr rollig, hat weniger Stress, ein geringeres Risiko für Erkrankungen der Geschlechtsorgane und ist verträglicher mit Artgenossen.

  • Vorteile der Kastration für den Kater

    Unkastrierte Kater streunen auf der Suche nach einer paarungswilligen Katze weit umher. Auch reagieren sie aggressiv auf andere Kater. Kastrierte Kater haben ein kleineres Streifgebiet und sind weniger in Kämpfe verwickelt. Zusätzlich verhindert eine Kastration, dass der Kater beginnt, im Haus mit Urin zu markieren.

  • Nachteile der Kastration

    Die Kastration verändert den Stoffwechsel, weswegen kastrierte Katzen und Kater einen geringeren Futterbedarf haben. Gleichzeitig verringern sie ihre Streifgebiete. Wird die Tagesration nicht reduziert, werden sie zu dick. Tipps dagegen finden Sie im Kapitel «Übergewicht bei Katzen vorbeugen».

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Katzen sollten regelmässig gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Leukose geimpft werden.
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Katzen sind sehr fruchtbar und können bis zu drei Würfe im Jahr grossziehen.

Rechtliche Grundlagen der Katzenhaltung

Die Haltung von und der Umgang mit Katzen unterliegt dem Tierschutzgesetz und der Tierschutzverordnung. Zusätzlich werden sie im Jagdschutzgesetz als ganzjährig bejagbar erwähnt. Unter welchen Bedingungen Katzen abgeschossen werden dürfen, ist kantonal geregelt.

Als Katzenhalter*in sind Sie u.a. gesetzlich verplichtet, dafür zu sorgen, dass Ihre Katze ausreichende Sozialkontakte zu Artgenossen oder Menschen pflegen kann sowie tiergerecht versorgt, behandelt und gepflegt wird, wenn sie krank oder verletzt ist.

Verbotene Handlungen

Im Umgang mit Katzen sind unter anderem folgende Handlungen explizit verboten:

  • Verpaarung von Hauskatzen mit Wildkatzen
  • Entfernen der Krallen
  • Aussetzen oder Zurücklassen mit der Absicht, die Katze loszuwerden
  • dauerhafte Haltung in Käfigen

Tierschutzprobleme in der Katzenhaltung

In der Katzenhaltung gibt es verschiedene tierschutzrelevante Entwicklungen. Die wichtigsten Tierschutzprobleme sind:

  • Unüberlegte Anschaffung

    Ob auf Bauernhöfen oder in Kleinanzeigen: Katzen kann sich jeder einfach und schnell anschaffen. Doch häufig wird nicht bedacht, welche Ansprüche die Tiere haben. Allzu schnell sind die Halter*innen mit der Pflege der Katzen überfordert. Häufig reagieren Katzen dann mit Unsauberkeit. Spätestens dann wird die Katze ins Tierheim abgeschoben. Bei Freigängern passiert es nicht selten, dass vernachlässigte Katzen abwandern und verwildern.

  • Unkontrollierte Vermehrung

    Katzen sind sehr fruchtbar und können mehrere Würfe im Jahr grossziehen. Die einzige Möglichkeit, die unkontrollierte Vermehrung und das damit verbundene Katzenelend zu verhindern, ist die Kastration (siehe auch Fortpflanzung und Kastration von Katzen).

  • Fehlende Identifikationsmöglichkeit

    Für Katzen besteht keine Chippflicht. Läuft eine ungechippte Katze davon und wird dann als Findeltier aufgegriffen, ist es für die Polizei, Tierheime oder Tierarztpraxen kaum möglich, die Besitzer*innen ausfindig zu machen. Zudem hilft ein Chip auch der Gemeinde. Verstirbt die Katze bei einem Unfall im Strassenverkehr, können die Besitzer*innen informiert werden.

  • Qualzucht bei Katzen

    Immer wieder leidet die Gesundheit der Katzen unter den menschlichen Schönheitsidealen. Selbst wenn die Situation weniger dramatisch ist als beispielsweise bei Hunden, gibt es doch Rassen, die aus Tierschutzsicht abzulehnen sind (siehe Vorsicht vor Qualzucht bei Katzen).

  • Einfluss von Katzen auf die Biodiversität

    Katzen sind sehr gute Jägerinnen. Dies kann sich negativ auf die Wildtiere im eigenen Garten und in der Nachbarschaft auswirken. Da viele Katzen Freilauf brauchen, um ausgeglichen zu sein und ein gutes Leben zu haben, kann man nicht komplett verhindern, dass Katzen Wildtiere jagen. Es ist jedoch möglich, den Jagderfolg der Katze etwas zu reduzieren, siehe «Katzen & Wildtiere».

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Katzen aus unkontrollierter Vermehrung (z.B. auf Bauernhöfen) sind häufig schlecht versorgt und verwildern.
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Alles andere als herzig: Jede Faltohrkatze leidet an einer schmerzhaften Veränderung der Knochen und Knorpel.
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Haustier-Vorsorge

Sorgen Sie für den Notfall vor und ersparen Sie Ihrer Katze unnötiges Leid.

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