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11. Oktober 2023

Zwei «Knigge» für Katzenhaltende

Katzen sind die beliebtesten Haustiere der Schweiz. Die meisten der über 1,8 Millionen Katzen geniessen Auslauf. Des einen Freud ist des anderen Leid: Katzen führen oft zu nachbarschaftlichem Zwist, der von verunreinigten Beeten bis hin zum Verlust von Wildtieren reicht. Um derartigen Sorgen vorzubeugen, hat der Zürcher Tierschutz zwei Merkblätter mit hilfreichen Tipps zu Freilaufkatzen verfasst.

Haustiere Publikationen

Mit der Bevölkerung wächst die Katzenpopulation und damit das Konfliktpotenzial rund um Katzen. Besonders im Mittelland ist die Katzendichte mit 50-60 Tieren pro Quadrat-Kilometer sehr hoch. Das spürt auch der Zürcher Tierschutz in seiner täglichen Beratungstätigkeit. Er hat daher zwei Merkblätter verfasst, quasi zwei «Knigge für Katzenhaltende», um Streitereien unter Nachbarn vorzubeugen und die Diskussion rund um Freilaufkatzen zu entschärfen.

Füttern fremder Katzen ist strafrechtlich relevant

Ein Drittel aller Rechtsanfragen, die beim Zürcher Tierschutz eintreffen, dreht sich um das Füttern fremder Katzen. Das erste Merkblatt «Freigängerkatzen verantwortungsvoll halten» erläutert, weshalb generell auf das Füttern von Katzen im Freien verzichtet werden sollte. Einerseits werden dadurch Wildtiere wie Füchse angelockt, was unerwünschte Folgen haben kann. Andererseits können fremde Katzen durch das Futter von zuhause weggelockt werden, was oft Unmut unter Nachbarn zur Folge hat. Weil die Katze so den rechtmässigen Besitzern «aktiv entzogen» wird, können diese Anzeige erstatten.

Die «Hinterlassenschaften» verärgern Nachbarn

Die Verunreinigungen durch Katzen sind das zweite Dauerthema unter den Anfragen an den Zürcher Tierschutz. Durch Vergrämungsmassnahmen mit Kaffeesatz oder ätherischen Ölen lassen sich Katzen leider nicht dauerhaft von Beeten, Rabatten und anderen offenen Flächen fernhalten. Das Merkblatt zu Freigängerkatzen nimmt daher die Katzenhaltenden in die Pflicht. Wenn diese ihre Katze von klein auf ans Kistli gewöhnen und auch darauf achten, dass sie dieses regelmässig benutzt, lässt sich die Problematik weitgehend entschärfen.

Freilaufkatzen chippen und kastrieren!

Das Merkblatt erläutert auch die Vorteile der Kastration und des Chippens. Denn kastrierte Tiere streunen und markieren weniger und sorgen so für weniger Ärger in der Nachbarschaft. Wenn die Katzen zudem mit einem Mikrochip versehen und in der Tier-Datenbank ANIS registriert sind, erhöht sich die Chance, dass die Besitzer*innen informiert werden, falls den Samtpfoten etwas zustossen sollte. Im Merkblatt finden sich weitere Ratschläge zum Schutz der Katzen, etwa zur Senkung des Unfallrisikos.

Schutz der Wildtiere

Des einen Freud ist des anderen Leid: Viele Katzen sind ausgezeichnete Jägerinnen. Kein Wunder kommt es zu Nachbarschaftsstreit, wenn die Katze das Biotop plündert, die frisch ausgeflogenen Jungvögel erbeutet oder Nützlinge wie Blindschleichen, Spitzmäuse oder gar Wiesel tötet. Weil der Artenschutz vielen am Herzen liegt, erhält der Zürcher Tierschutz oft Anfragen zu diesem Thema. Im zweiten Merkblatt «Wenn Katzen gerne jagen» wird deshalb erläutert, wie sich der Jagderfolg der Katzen senken lässt.

Verantwortung wahrnehmen

Die zwei neuen Merkblätter sollen das Zusammenleben mit Katzen in unserer Gesellschaft erleichtern. Co-Geschäftsleiterin Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz ist überzeugt: «Mit ein paar einfachen Massnahmen können Katzenhaltende ihr Tier besser vor stressigen Situationen schützen und zugleich Konflikten mit der Nachbarschaft vorbeugen».

Weitere Informationen

Rückfragen

Nadja Brodmann, Zoologin
044 261 43 36 / 079 334 91 70
nbrodmann@STOP-SPAM.zuerchertierschutz.ch

 

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