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Tierschutz in den Ferien

In Ferienorten gibt es für Tierfans meist unzählige Aktivitäten mit Tieren. Damit Sie damit nicht versehentlich tierquälerische Angebote unterstützen, finden Sie hier Tipps und Tricks für ein tierfreundlicheres Ferienprogramm.

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Achten Sie bei tierischen Erlebnissen in den Ferien darauf, dass die Tiere gut gehalten und ihre Bedürfnisse respektiert werden. Egal ob es Heim-, Nutz- oder Wildtiere sind: Ihnen können wir am besten helfen, indem wir tierquälerische Angebote boykottieren und stattdessen tierfreundlichere Alternativen unterstützen.

Tipps für mehr Tierschutz in den Ferien

  • 1 Reit-, Zug- und Lastentiere

    Ausritte, Kutschen- oder Schlittenfahrten sind beliebte Aktivitäten in den Ferien. Informieren Sie sich im Voraus im Internet über die Anbieter und kontrollieren Sie auch vor Ort, ob die nachfolgenden Tierwohlkriterien erfüllt sind. Im Zweifelsfall ist es besser, auf das Angebot zu verzichten.

    Kriterien für seriöse Anbieter:

    • Es sind keine Wildtiere im Einsatz (z.B. Elefanten).
    • Den Tieren werden Ruhezeiten am Schatten mit Wasser und Futter gewährt.
    • Die Tiere sehen gut genährt und gesund aus.
    • Reittiere werden entsprechend dem Gewicht, der Grösse und dem Können der Reitperson zugeteilt.
    • Es bestehen Gewichtslimiten: Bei unerfahrenen Personen sollte das eigene Gewicht max. 15 - 20% des Gewichts des Reittiers ausmachen. 
  • 2 Tierkämpfe und Tierrennen

    • Besuchen Sie keine Tierkämpfe, auch wenn diese vor Ort als wertvolles Kulturgut angepriesen werden (z.B. Stierkämpfe in Spanien). Diese Tieren erleiden fürchterliche Schmerzen und oft einen qualvollen Tod.
    • Meiden Sie den Besuch von jeglichen Tierrennen (z.B. traditionelle Greyhound-Rennen in Irland). Die Tiere werden oft mit leistungssteigernden Medikamenten behandelt und bis zur Erschöpfung herumgehetzt. Tiere, die ihre Leistung nicht (mehr) erbringen, werden gnadenlos und auf oft grausame Weise entsorgt.
    • Machen Sie deutlich, dass Sie gegen diese tierquälerischen Praktiken sind (s. "Ungenügende Tierhaltung oder Tierquälerei melden").
  • 3 Zoos, Aquarien, Tierparks und Rettungsstationen

    Informieren Sie sich im Voraus im Internet über die Anbieter und kontrollieren Sie auch vor Ort, ob die nachfolgenden Tierwohlkriterien erfüllt sind. Im Zweifelsfall ist es besser, auf das Angebot zu verzichten und die Tiere stattdessen in freier Wildbahn zu beobachten (s. Punkt 5).

    Empfehlenswerte europäische Zoos finden Sie im Sheridan-Zoo-Ranking (ab S. 14).

    Kriterien für seriöse Anbieter:

    • Die Tiere haben grosse und abwechslungsreiche Gehege.
    • Die Gehege bieten den Tieren genügend Schattenplätze und Rückzugsmöglichkeiten.
    • Bei Streichelzoos gibt es Bereiche, zu denen Menschen keinen Zugang haben.
    • Es werden keine Interaktionen zwischen Menschen und Wildtieren angeboten (z.B. Elefanten waschen, Löwen streicheln, mit Delfinen schwimmen, Selfie mit Koala).
    • Es werden keine Delfine oder Wale gehalten. Diese intelligenten und sozialen Tiere können in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden.
    • Der Anbieter investiert in und informiert über Natur- und Tierschutz.
    • Wildtier-Rettungsstationen sind bemüht, die genesenen Tiere wieder auszuwildern.
  • 4 Tiershows

    Shows auf der Strasse, in Zirkussen oder Tierparks sind für Wildtiere sehr stressig. Die Tiere werden zudem oft mit Hilfe von Gewalt, Medikamenten und Futterentzug gefügig gemacht. 

    Informieren Sie sich daher im Voraus via Internet über die Tiershow und kontrollieren Sie auch vor Ort, ob die nachfolgenden Tierwohlkriterien erfüllt sind. Im Zweifelsfall (und ausserhalb der USA, Australien und Europa) ist es besser, auf die Vorführung zu verzichten und die Tiere stattdessen in freier Wildbahn zu beobachten (s. Punkt 5).

    Kriterien für tierfreundliche Shows:

    • Bei den Vorführungen sind keine Wildtiere im Einsatz (z.B. Delfine, Bären, Affen, Schlangen, Raubkatzen, etc.). Stattdessen werden Tricks nur mit domestizierten Tieren, wie Pferden, Hunden, etc. vorgeführt.
    • Es werden keine gewaltsamen Dressurmethoden angewendet.
    • Die Unterbringung der Tiere vor und nach der Show entspricht den Kriterien aus Punkt 3.
  • 5 Wildtier-Beobachtungen in der Natur

    Egal ob während einer Safari in Südafrika oder Whalewatching am Nordpol: Das Beobachten von Wildtieren kann zu einmaligen Erlebnissen führen. Wichtig ist, dass dabei auch die Bedürfnisse und Fluchtdistanz der Wildtiere respektiert werden.

    Seien Sie vorsichtig bei Billigreisen für Massentourismus und bevorzugen Sie Eco-Anbieter, die über den lokalen Arten- und Naturschutz aufklären. Informieren Sie sich via Webseiten der Anbieter und Online-Reviews, ob auf die nachfolgenden Verhaltensregeln Acht gegeben wird.

    Verhaltenstipps für sanfte Wildtierbeobachtungen

    • Informieren Sie sich bei eigenständigen Safaris ohne Guide über die lokalen Verhaltensregeln und Vorsichtsmassnahmen.
    • Tiere sollten nie berührt, gefüttert, verfolgt oder auf andere Art provoziert werden.
    • Wahren Sie eine respektvolle Distanz zu den Tieren und warten Sie eine selbständige Annährung der Tiere ab.
    • Meiden Sie eine starke Annährung an Jungtiere, weil die Mütter meist in der Nähe sind und schnell aggressiv reagieren.
    • Ziehen Sie sich nach einiger Zeit wieder langsam zurück, um die Wildtiere nicht zu stören oder zu vertreiben und ihnen die verdiente Ruhe zu gönnen.
    • Versperren Sie den Tieren nicht den Weg und lassen Sie Fluchtwege offen.
    • Bleiben Sie mit Ihrem Fahrzeug auf den Wegen und verlassen Sie es nicht, wenn sie nahe bei Wildtieren sind (an Fahrzeuge sind viele Tiere schon gewöhnt, aber oft nicht an Menschen). 
  • 6 Strassentiere

    • Unterstützen Sie vor Ort tätige Tierschutz-Organisationen, Tierheime oder Auffangstationen, die sich für die Kastration und medizinische Versorgung der Tiere einsetzen.
    • Verzichten Sie darauf, Heim- oder Wildtiere wie Katzen, Hunde, Geckos, Schildkröten, Vögel oder sonstige Tiere über die Grenzen mit nach Hause zu nehmen. Es gelten strenge Einfuhrbestimmungen – illegal importierte Tiere werden unter Umständen beschlagnahmt oder gar eingeschläfert.
  • 7 Tierische Produkte

    • Verzichten Sie auf Fleisch und Eier von Wildtieren sowie auf Fische, Krebse oder Muscheln, deren Bestände unter Druck sind – fragen Sie am besten nach und essen Sie im Zweifelsfall lieber etwas anderes.
    • Kaufen Sie auch keine Souvenirs mit tierischen Bestandteilen wie Federn, Krallen, Knochen, Zähnen, Fell, Korallen oder Muscheln. Viele Tiere werden nur deswegen brutal getötet – oft massenhaft!
    • Erfahren Sie im Souvenir-Ratgeber des WWF , welche Souvenirs unbedenklich sind und bei welchen Vorsicht geboten ist.
    • Kaufen Sie stattdessen pflanzliche Erzeugnisse wie Gewürze oder Handarbeiten aus Holz, Textilien, Ton etc., denn damit unterstützen Sie auch die einheimische Bevölkerung.

Ungenügende Tierhaltung oder Tierquälerei melden

  • Nehmen Sie Kontakt mit den Anbietern auf und erklären Sie, was Ihnen an der Tierhaltung nicht gefällt und was zu verbessern wäre.
  • Wenn die Anbieter nicht reagieren: Hinterlassen Sie eine negative Online-Bewertung (z.B. Google-Reviews) und informieren Sie lokale Tierschutzorganisationen.
  • Beschweren Sie sich bei der Botschaft des Reiselandes oder der Reiseagentur, die solche Veranstaltungen im Angebot hat.
  • Melden Sie tierquälerische Handlungen der lokalen Polizei.

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