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Anschaffung von Degus

Die quirligen Degus erobern immer mehr Haushalte. Doch damit die Südamerikaner sich auch wirklich wohl fühlen, sollten Sie sich gut über ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten informieren. Schliesslich gehen Sie mit der Anschaffung von Degus eine bis zu 6-jährige Verpflichtung ein, sich tagtäglich um das Wohl der kleinen Nager zu kümmern.

Voraussetzungen für die Deguhaltung

Degus sind exotische und recht anspruchsvolle Haustiere. Folgendes muss vorhanden sein, damit Ihre Degus und Sie zusammen glücklich werden:

  • genug Platz für Gehege, idealerweise mit Auslauf
  • Zeit für tägliche Fütterung, Käfigreinigung, Auslauf und Beschäftigung
  • Freude am Beobachten statt Bedürfnis, Tier zu streicheln
  • Toleranz gegenüber starkem Nageverhalten
  • keine Allergie auf Gräser, Heu und Einstreu
  • Ferien- und Notfallbetreuung
  • genug Geld / Rücklagen für Notfälle

Unsere Checkliste Kritische Fragen vor der Deguanschaffung zeigt Ihnen Fragen auf, die Sie sich unbedingt vor der Anschaffung einer Degugruppe stellen und ehrlich beantworten sollten.

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Degus brauchen Einstreu zum Buddeln - eine Allergie dagegen sollte vor der Anschaffung ausgeschlossen werden.
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Ihren ausgeprägten Nagetrieb leben Degus auch an Einrichtungsgegenständen aus.

Vorsicht vor Qualzucht bei Degus

Obwohl Degus erst seit wenigen Jahrzehnten als Haustiere gehalten werden, wurden sie optisch bereits durch Zucht verändert. Einige Zuchtvarianten sind leider als Qualzucht einzustufen:

  • Degus mit Locken

    Bei sogenannten Curly- oder Rex-Degus sind die Haare gelockt. Das betrifft nicht nur das normale Fell, sondern auch die Vibrissen (Sinneshaare), mit denen sich Degus orientieren. Diese sind häufig nicht nur gelockt, sondern auch verkürzt oder fehlen ganz. Somit ist dieser wichtige Sinn stark beeinträchtigt. Gleichzeitig können die gelockten Haare die Augen reizen und so zu wiederkehrenden Entzündungen führen. Auch können Probleme beim Fellwechsel auftreten, sodass die Degus (stellenweise) kahl sind.

  • Degus ohne Fell

    Nacktdegus fehlt nicht nur das isolierende Fell, auch ihre Sinneshaare können fehlen oder sind gelockt und verkürzt. Diese Degus brauchen mehr Futter, um ihre Körpertemperatur aufrecht zu halten. Sie können sich auch schlechter orientieren. Zudem sind haarlose Degus anfälliger für Krankheiten, Allergien, Hautverletzungen und Sonnenbrand.

Unterstützen Sie beim Kauf von Degus keine Personen, die Degus mit Qualzucht-Merkmalen züchten.

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Neben den wildfarbenen Degus ...
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... gibt es mittlerweile auch andersfarbige und gescheckte Tiere.

Woher sollen die Degus kommen?

Wenn feststeht, dass Degus einziehen, bleibt die Frage, woher diese kommen sollen. Dabei stehen zur Auswahl:

  • Tierheim

    • Möglichkeit, Tiere und ihr Verhalten vorher kennenzulernen
    • Beratung
    • Tiere wurden nicht «extra produziert», sie warten auf ein neues Zuhause
    • Unterstützung bei Problemen auch nach Adoption, notfalls Rückgabe der Tiere möglich
    • Tiere meist bereits erwachsen/älter und dadurch ruhiger und robuster
    • Herkunft und Geschichte der Tiere nicht immer bekannt
  • Zucht

    Leider ist es kaum möglich, seriöse Zuchten von Degus zu finden. Es gibt keine Zuchtverbände, die verbindliche Regel aufstellen.

    Folgende Punkte helfen bei der Auswahl:

    • Tiere werden gut und nach Geschlechtern getrennt gehalten
    • Degus wirken gesund und neugierig
    • Fragen zu Zuchtzielen werden offen beantwortet
    • werden Tiere im Notfall zurückgenommen?

    Werden die Degus vor allem auf Aussehen und nicht auf Gesundheit und Charakter gezüchtet, sollten Sie Abstand vom Kauf nehmen, insbesondere wenn Qualzuchtmerkmale zu den Zuchtzielen gehören.

  • Zoofachhandel

    Kaufen Sie keine Degus im Zoofachhandel. Adoptieren Sie besser Tiere aus dem Tierheim oder kaufen Sie sie bei seriösen Züchter*innen.

    Degus aus dem Zoofachhandel:

    • stammen meist von unseriösen Züchter*innen oder aus Massenzuchten
    • werden häufig auf Aussehen (Qualzuchten) statt auf Gesundheit gezüchtet
    • können krank oder trächtig sein

    Ausserdem erhalten Sie selten Hilfe bei nachträglichen Problemen und eine Rücknahme der Tiere ist meist ausgeschlossen.

  • Kleinanzeigen

    In Kleinanzeigen versuchen seriöse wie unseriöse Züchter*innen sowie Privatpersonen ihre Degus zu verkaufen. Seien Sie kritisch und prüfen Sie die Angebote auf ihre Seriösität, bevor Sie Degus kaufen.

    Tiere von Privatpersonen suchen aus den verschiedensten Gründen ein neues Zuhause. Wenn Sie sich für solche Tiere entscheiden, ersparen Sie den Tieren unter Umständen den Umweg über ein Tierheim.

    Folgendes sind häufige Probleme bei solchen Angeboten:

    • Tiere aus unkontrollierten Hobbyzuchten (Inzucht)
    • kaum Beratung
    • meist keine Rücknahme bei Problemen

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