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Haltung von Farbmäusen

Die Haltung der quirligen Farbmäuse ist vergleichsweise einfach. Dennoch gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten damit sich die Tiere wohlfühlen. Insbesondere gilt es, eine unkontrollierte Vermehrung zu vermeiden.

Grundbedürfnisse von Farbmäusen

Gerade bei Mäusen können Sie Ihrer Fantasie bei der Einrichtung des Geheges freien Lauf lassen. Trotzdem sollten Sie auch hier einiges beachten, damit sich die süssen Zwerge wohlfühlen:

  • Sozialkontakte

    Farbmäuse sind sehr soziale Tiere. Es ist daher verboten, sie einzeln zu halten. Um eine unkontrollierte Vermehrung und blutige Streitigkeiten unter Männchen zu vermeiden, sollten männliche Farbmäuse unbedingt kastriert werden. Dann können Sie die Männchen auch gemeinsam mit Weibchen halten.

  • Fortbewegung & Klettern

    Die bewegungsfreudigen kleinen Nager brauchen viel Platz, ideal sind mehrere Quadratmeter. Um die zur Verfügung stehende Fläche zu erhöhen, können Sie auch mehrere Stockwerke bauen oder mehrere Käfige mit einem ausbruchsicheren Röhrensystem verbinden. 

    Farbmäuse sind begeisterte Kletterer, daher sollten Sie im Gehege mithilfe von Leitern, Ästen usw. interessante Kletterstrukturen anbieten. 

    Damit es den kleinen Entdeckern nicht langweilig wird, empfiehlt es sich, das Gehege regelmässig neu und spannend einzurichten. 

  • Graben

    Da Mäuse gern graben, sollten sie mindestens 30 cm Einstreu zum Buddeln zur Verfügung haben. Dabei dürfen Sie ruhig auch etwas abwechseln z.B. mit Strohhäksel, Hobelspänen oder Hanfstreu. Beim Misten sollten Sie immer einen Teil der alten Streu zurückbehalten, damit die Tiere ihr Zuhause am Geruch wiedererkennen. 

  • Nagen

    Damit die Mäuse ihre Schneidezähne gut abnutzen können, brauchen sie immer frische Zweige und geeignete Einrichtung aus Holz zum Benagen.

  • Ruhen & Schlafen

    Die Mäuse müssen immer eine Rückzugsmöglichkeit haben, wo sie sich ausruhen und verstecken können. Daher dürfen im Gehege mehrere geräumige Häuschen nicht fehlen, damit die Tiere sich auch aus dem Weg gehen können. Da die Tiere aber gerne zusammen schlafen, ist es auch wichtig, dass die ganze Gruppe in ein Häuschen passt.

Grundausstattung Farbmausgehege

Bei der Ausstattung der Farbmausgehege gilt es einerseits, die natürlichen Bedürfnisse der Tiere abzudecken (z.B. Klettermöglichkeiten und Schlafplätze), andererseits die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten. Gestalten Sie Gehege so, dass sich die Farbmäuse nicht verletzen und nicht ausbrechen können. Gleichzeitig müssen Sie diese aber auch vor äusseren Einflüssen wie z.B. vor Sonneneinstrahlung und Zugluft schützen.

Für die Grundausstattung eines artgerechten Farbmausgeheges benötigen Sie: 

  • geeignetes Terrarium mit Gitteraufsatz (mind. 0,5 qm Grundfläche und 1 m Höhe für bis zu 8 Tiere)
  • Klettermöglichkeiten
  • Schlaf- und Versteckmöglichkeiten
  • geeignetes Einstreu (mind. 30 cm tief)
  • artgerechtes Futter
  • Futter- und Wassernäpfe
  • Beschäftigungs- und Nestbaumaterial (Kartonrollen, unparfümiertes Haushaltspapier usw.)
  • Transportbox

Ernährung von Farbmäusen

Damit Farbmäuse gesund bleiben, benötigen sie eine abwechslungsreiche Ernährung, bestehend aus Getreide, Sämereien, Gemüse, Kräutern, Obst und Zweigen, sowie ein wenig tierisches Eiweiss. Frisches Trinkwasser muss immer bereit stehen. Dafür eignet sich ein kleiner Wassernapf, der erhöht stehen sollte, damit er nicht eingegraben wird.

Immer Täglich Gelegentlich Selten Nie
Heu, frisches Wasser Körnermischung, getrocknete Kräuter, kleine Portion Gemüse (Karotten, Peperoni, Fenchel usw.) oder Grünfutter (Löwenzahn usw.) tierisches Eiweiss (bspw. Mehlwürmer, Heuschrecken, Grillen, ungesüsster Joghurt oder hartgekochtes Ei) Snacks (Joghurtdrops, Knabberstangen usw.), Nüsse (sehr fetthaltig), frische und getrocknete Früchte (hoher Zuckergehalt)

Brot, div. Kohlarten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, 
Bittermandeln, zuckerhaltige Leckerli

Liste nicht abschliessend.

Gesundheit und Pflege von Farbmäusen

Wenn das Gehege gereinigt wird, sollten Sie jedes Tier untersuchen. Heben Sie das Mäuschen sorgfältig hoch und überprüfen Sie Gewicht, Nase, Augen, Ohren, Zähne, Kinn, Fell, Haut, Bauchregion, Fusssohlen, Krallen und die Afterregion.

Um die Mäuse beim Einfangen nicht zu sehr zu stressen, empfiehlt es sich, eine Transportbox im Gehege zu platzieren und die Tiere reinhüpfen zu lassen. Sollte sich eine Maus bspw. bereits in einer Kartonrolle befinden, können Sie dort auch die Öffnungen zuhalten und die Maus so aus dem Gehege nehmen. Eine durchsichtige Box kann bei der Kontrolle von ängstlichen Tieren sehr hilfreich sein.

Folgende Merkmale sollten Sie regelmässig - zum Beispiel bei der Gehegereinigung - prüfen:

  • Krallen

    • bei Bedarf kürzen
    • passende Materialien zur Krallenabnutzung (Steine)
  • Zähne

    • Länge kontrollieren (wachsen ein Leben lang nach)
    • Bereitstellung von frischem Nagematerial (Zweige etc.)
  • Gewicht

    • Tierarztbesuch bei stetiger Gewichtsabnahme
    • gesunde Ernährung zur Vermeidung von Übergewicht
  • Fell

    • Fellcheck (nicht schuppig, matt oder struppig, sonst Tierarztbesuch)
    • bei Langhaarrassen regelmässige Fellpflege zwingend
  • Verhalten

    • normale Bewegungsabläufe
    • unauffälliges Verhalten
    • fressen alle Tiere?
    • Art der Gruppendynamik: Auseinandersetzungen, Ausgrenzung etc.
  • Kot und Urin

    • Konsistenz und Farbe des Kots
    • Farbe des Urins (Achtung: manches Gemüse verändert die Farbe des Urins)
    • regelmässiger Absatz von Kot und Urin

    Hinweis: Blinddarmkot enthält Vitamine und wertvolle Eiweisse, er wird daher direkt vom After wieder aufgenommen und nochmals verdaut.

Weitere Informationen zur Farbmaushaltung

Sie haben noch Fragen zur Farbmaushaltung? Für weitere Auskünfte können Sie sich an unser Beratungstelefon unter 044 261 97 14 wenden: Montag bis Donnerstag, 9.00 bis 12.00 und 14.00 bis 16.00 Uhr.
Bei Gesundheitsproblemen können Sie sich direkt an unser Beratungstelefon am Tierspital Zürich unter 044 635 83 43 wenden: Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 und 13.30 bis 17.00 Uhr.

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